Sonntag, 19. Juni 2011

Feldkirch bis Braunwald - ca. 134km und ca. 7300hm Aufstieg

Seit Feldkirch bin ich alleine unterwegs. Ich wandere am weiter bis zur Gafadura - Hütte, wo sich abends viele Radler und Jogger aus Liechtenstein auf einen Moscht treffen. Das Wetter spielt gut mit und ich habe von der Terasse einen super Blick auf die Drei Schwestern. Ausser mir sind nur drei andere Uebernachtungsgaeste auf der Huette. Unter ihnen ein Westschweizer, der hier in der Gegend aufgewachsen ist.
uuups - zu weit gelaufen? Nein, hier über Feldkirch gibt es tatsächlich einen buddhistischen Tempel!
Mit ihm mache ich am nächsten Tag die Tour ueber den Dreischwesternsteig und den Fuerstensteig. Bei bestem Wetter und einer gigantischen Aussicht auf das Rheintal und ins Raetikon-Gebirge. Nach dem Fuerstensteig trennen sich unsere Wege wieder und ich steige ab nach Vaduz am Schloss des Fuersten vorbei und wandere am Rhein entlang bis nach Buchs. Dort habe ich eine Uebernachtungsmoeglichkeit bei Pascal, den ich auf der Biberacher Huette kennengelernt habe.
Ein Felsloch unter den Drei Schwestern

Blick zum Garsellikopf
Blick auf den Weinberg vom Fuersten in Vaduz
Das Schloss von "Felsensepp" - So wird der Fuerst hier in Liechtenstein genannt
So, jetzt bin ich im Fuerstentum - aber noch nicht im Fuerstentum Monaco!!

Am naechsten Tag wandere ich auf einem Hoehenweg am Rhein entlang, vorbei an der Burgruine Wartau bis zum Schloss von Sargans. Da das Wetter so klasse ist, nehme ich am Nachmittag noch die Etappe ins Weisstannental bis zur Alp Siez in Angriff. Nach gut 36km und ca. 1500hm komme ich ziemlich erschoepft dort an. Ich werde aber wie ueberall hier in der Schweiz sehr nett empfangen und bekomme noch eine grosse Portion Chaesshoernli mit Apfelmus. Das Heulager habe ich komplett fuer mich alleine!
Die Burgruine Wartau überm Rheintal

Der markante Gonzen ueber Sargans

Die Churfirsten auf dem Weg im Weisstannental
Gut ausgeruht steige ich am naechsten Tag auf den Foo-Pass auf und darf bei Foehnsturm eine gewaltige Aussicht auf die Glarner-Alpen geniessen. Ich bin komplett alleine unterwegs - kein einziger Wanderer begegnet mir. Vom Pass geht es steil hinunter nach Elm. Dort finde ich ein privates Zimmer bei einer netten alten Dame und abends beim Essen, werde ich eingeladen, mich an den Stammtisch vom Ort dazu zu setzen. Es ist sehr amuesant und ich komme langsam mit dem Schwyzer Dytsch zurecht.
Die Gegend hier ist absolut sehenswert und beeindruckend. Nicht umsonst ist das hier seit 2008 UNESCO-geschützt.
Almrausch

Der Surenstock mit dem Piz Sardona

Wie vorhergesagt, regnet es am naechsten Tag. Ich nuetze den Vormittag, schaue mir den kleinen netten Ort Elm an und schaue bei der Tourist-Info vorbei. Mittags steige ich dann trotz Regen noch auf die Skihuette Obererbs auf. Nach drei Stunden komme ich voellig durchnaesst dort an. Meine Goretex - Ausruestung hat diesen Praxistest nicht bestanden! Wobei Gummistiefel wahrscheinlich auch die bessere Loesung gewesen werden. Die Bachlaeufe sind ueber die Ufer getreten und ich muss teilweis durch knoecheltiefes Wasser. Auf der Huette werde ich aber bestens versorgt von Doris, der Wirtin und bin schnell wieder aufgewaermt und meine Klamotten und Schuhe sind auf alle Heizkoerper verteilt zum Trocknen! Mit mir ist eine schweizer Modell-Flieger-Gruppe auf der Huette und der Abend wird noch sehr lustig!
das maennliche Knabenkraut
 Heute geht es dann weiter, ueber den Richtelipass bis nach Linthal und dann wieder hinauf nach Braunwald. Ueber Nacht hat es leicht geschneit und oben am Pass (2260hm) ist es leicht ueberzuckert und ziemlich kalt. Die Wolken sind zwar noch dicht, aber es zeigen sich immer wieder blaue Flecken am Himmel und beim steilen Abstieg nach Linthal komme ich sogar noch richtig ins Schwitzen. Wieder oben in Braunwald finde ich heute in einem Hostel ein Bett und darf meinen Blog am DJ-PC aktualisieren - DANKE!

auf dem Richtelipass - brrrr
... und was sonst noch....?
Es ist noch extrem ruhig, hier in der Schweiz. Man trifft kaum Wanderer, dafuer um so mehr Gemsen und Murmeltiere. Die Flora ist extrem weit und es ist wesentlich weniger Schnee, als eigentlich um die Jahreszeit normal. Die Alpenrosen sind teils schon wieder verblueht und auch die niedrigeren Almwiesen sind schon verblueht. Trotzdem sind die Kühe noch nicht auf den oberen Alpen und entsprechend ruhig ist es oben.
Das Schöne ist, dass ich als Alleinreisende mit den Einheimischen gut ins Gespraech komme und so einiges ueber Land und Leute erfahre. Eine gute Erfahrung!

1 Kommentar:

  1. Danke für den tollen Bericht über das Wandern. Ich kenne Feldkirch nur von meiner Haarverlängerung, aber ich finde die Wanderungen sehr beachtlich.

    AntwortenLöschen

Über mich

Mein Bild
... vom Wandervirus infiziert ... liebe alles, was mit der Natur, den Bergen und mit Reisen zu tun hat.