Sonntag, 10. März 2013

Wandern auf La Gomera - letzter Teil

Aufstieg zur La Mérica (857m)

Zum Abschluss meines Urlaubs auf La Gomera besteige ich die La Mérica auf der gegenüberliegenden Seite des Valle Gran Rey. 
Ich starte wieder direkt von der Finca und spaziere bis La Calera. Dort geht es erst die steilen Gässchen durch den Ort nach oben und dann in Serpentinen mit viel Aussicht und noch viel mehr Sonne hinauf zur Riscos de la Mérica

Blick auf La Playa
Vueltas und La Puntilla

Tolle Aussicht vom Steilabbruch der La Mérica. 
Heute sehe ich sogar die Schemen von La Palma und El Hierro!






Auf dem ausgedehnten Hochplateau wandere ich bis nach Arure. Je weiter ich von der Küste wegkomme, umso mehr umhüllen mich die Wolken. Dadurch entstehen sehr stimmungsvolle Ausblicke!



Blick auf Arure
Valle Gran Rey
die Tejeleche-Berge
Von Arure steige ich diesmal über einen sehr ruhigen Wanderpfad über den Mirador de César Manrique ins Valle Gran Rey ab und komme beim kleinen Dorf Los Granados auf die Hauptstrasse

der Wanderweg kreuzt die alte Passtrasse, die langsam zerfällt.

Nach einer wieder sehr schönen, abwechslungsreichen Wanderung gönne ich mir in der legendären Saftbar in La Calera einen frisch gepressten Guaven-Saft, bevor ich die letzten Kilometer zur Finca zurück spaziere!

Das war der letzte Teil meines Reiseberichtes von zwei traumhaften Wochen auf La Gomera. Die Insel und natürlich die Finca Argayall kann ich nur weiterempfehlen!
 




"Genusswanderung" auf La Gomera

 Diese Tour stand ganz unter den Motto "Genuss"
... und genießen kann man natürlich in dem Fall am Besten mit netten Begleitern ...

Wir mieten uns ein Auto und fahren nach Arure. Von dort wandern wir durch eine sehr ländliche Landschaft bis zum Barranco del Agua.


 Von Bauern am Wegesrand bekommen wir Orangen, frisch vom Baum gepflückt, geschenkt!
Die Natur ist beinahe unverwüstlich - aus den abgebrannten Erica-Büschen und Palmen spitzelt wieder neues Leben raus!


Zum Mittagessen kehren wir im Casa Efigenia in Las Hayas ein.
Dort genießen wir ein typisches, vegetarisches Menü. Das Rezept wird von Generation zu Generation weitergegeben und das meiste stammt aus Eigenanbau wie uns Dona Efigenia stolz erzählt. 
Es gibt Salat mit Früchten, Gofio mit Gemüse, ein leckeres Dessert und ein Stamperl Gewürzlikör.
Zur Rechnung dazu bekommen wir noch ein Tütchen selbstgetrocknete Weinbeeren - die wirklich um ein vielfaches besser, als die gekauften schmecken!

So gut gestärkt wandern wir ein Stückchen in den Cedro-Urwald hinein zum Jardín de Las Creces
Diesmal scheint die Sonne und die mit Flechten überwucherten Bäume wirken völlig anders, als bei nebligen Wetter. 
Am Picknickplatz genießen wir die wärmenden Sonnenstrahlen und die Ruhe, bevor wir zurück nach Arure spazieren.



alter Wasserlauf


die zwei hätte ich am liebsten mit genommen!
Unseren Ausflug beenden wir mit einem Fisch-Essen in Vueltas und einem entspannten Abend in der La Gomera Lounge - Danke an meine Begleiter für diesen "genussvollen" Tag!

Wandern auf La Gomera - Teil 3: La Fortaleza


Zur Abwechslung lasse ich mich mal mit dem Linienbus vom Valle Gran Rey bis nach Chipude bringen.
Die Fahrt dauert über eine Stunde und ich bin heilfroh oben aus dem Bus rauszukommen - das sind einfach zu kurvige Straßen für mich - da gehe ich dann doch lieber zu Fuß!
Vor lauter Konzentration bin ich auch noch ein Stück zu weit gefahren. Erst als sich der markante Tafelberg, die Fortaleza, wieder von mir entfernt, merke ich mein Missgeschick und lasse mich schnell an der Straße vom Busfahrer rausschmeißen!

Hier sieht man noch die verheerenden Folgen des großen Waldbrandes vom vergangenem Sommer

Knapp 20% des Waldes im Nationalpark Garajoney sind verbrannt!
 Die Fortaleza ist seit 1994 ein geschütztes Naturdenkmal. Es finden sich hier einige endemische Pflanzen und Flechten. Für die Ureinwohner La Gomeras war es eine wichtige Kultstätte - es gibt noch Spuren von Grabhöhlen und von Opferplätzen, wo Brandopfer dargebracht wurden, um die Götter gnädig zu stimmen.
Bei klarer Luft kann man die umliegenden Inseln sehen. Bei mir war es zwar schönes Wetter, aber die Luft zu dunstig, um wirklich Weitblick zu haben. Dafür war ich komplett alleine auf dem Gipfel!

Das Gipfelplateau der Fortaleza hat einen Durchmesser von 300m!

tapfere Blumen in der Steinwüste
beeindruckende Barrancos - hier in Richtung Erque
Rückblick auf die Fortaleza

schöne Terrassen auf dem Weg von Chipude nach El Cercado
 "Lavaderos" in der Nähe von Chipude - diese Waschplätze wurden meist unterhalb von natürlichen Bachläufen angelegt. 
Diese Plätze waren für die Frauen ein Platz der Begegnung - da sie früher keine Zutritt zu den Bars und Treffpunkten der Männer hatten.
Gut, dass sich die Zeiten mittlerweile geändert haben :-)


Zwischen El Cercado und Las Hayas beginnt der sehr steile Abstieg ins Valle Gran Rey - die Sonne brennt dort am Nachmittag genau auf den Weg und ich komme ziemlich ins Schwitzen!





 Hier kann man schön erkennen, wie steil die Hänge ins Valle Gran Rey abfallen, 
da erschließen sich beeindruckende Tiefblicke

alte, noch funktionerte Bewässerungskanäle
Diese Tour war wieder sehr abwechslungsreich auf wunderschönen, sehr einsamen Wegen!

Sonntag, 3. März 2013

Wandern auf La Gomera - Teil 2 (Nationalpark Garajonay)

 Dank Michael, einem Wanderführer, der seit vielen Jahren den Winter auf La Gomera verbringt, erlebe ich den mystischen Nebelwald im Nationalpark Garajoney hautnah und teilweise abseits der Wege. 
Hier kann man sich schon vorstellen, dass sich hier Elfen, Gnome und andere Wesenheiten aufhalten!
Der Wald besteht vorwiegend aus verschiedenen Lorbeerarten, der Baumheide (die wir im Balkonkasten als Erica kennen) und dem endemischen Gagelbaum.


Durch die hohe Luftfeuchtigkeit sind die Bäume mit Flechten und Moosen dicht bewachsen.

die Kanaren Gänsedistel



Die Legende von Gara und Jonay
Die schöne Prinzessin Gara lebte noch vor der spanischen Eroberung im 15. Jahrhundert auf La Gomera. Sie verliebte sich in den armen Bauernsohn Jonay aus Teneriffa. Dieser fuhr aus Liebe täglich auf einem Floß zur Nachbarinsel, um seine Geliebte zu treffen. Doch die Verbindung stand unter keinem guten Stern: Ein Priester sagte den beiden großes Unheil voraus. Als sich beide das Jawort zur Eheschließung geben wollten, schien sich die Prophezeiung zu erfüllen. Ein starkes Erdbeben erschütterte Teneriffa. Der Vulkan Teide spie Lava, das Meer um La Gomera färbte sich blutrot, und die Insel begann zu glühen. Die Adelsfamilie der Prinzessin versuchte daraufhin, die Heirat der beiden zu verhindern und brachte Jonay gewaltsam nach Teneriffa zurück. Seine Liebe jedoch war so groß, dass er wenige Wochen später erneut auf La Gomera landete. Gemeinsam floh das Paar ins Hochland und versteckte sich in den dichten Wäldern hoch oben auf der Insel. Als beide keinen Ausweg für ihre Liebe mehr sahen, nahmen sie eine an beiden Enden gespitzte Lanze aus Lorbeerholz und stießen sie sich durch die Brust. In inniger Umarmung ging das Liebespaar in den Tod.
Dies ist nur eine Version von einigen verschiedenen dieser Legende. Aber seit jener Zeit, so sagen die Gomeros, trägt der höchste Berg und der heutige Nationalpark auf La Gomera den Namen Garajonay. Es gibt Prinzessin Gara und den armen Jonay auch als Steinskulpturen im Nationalpark. (wiki)


 Nach der Tour durch den Nebelwald machen wir noch an einem schönen Aussichtspunkt bei Arure einen Stopp. Von dort genießen wir die Aussicht über das Nachbartal vom Valle Gran Rey mit dem Dörfchen Taguluche (der jüngste Bewohner hier ist über 60 Jahre alt!) und auf die Tejeleche-Berge.
Hier - nur wenige Kilometer vom Nationalpark entfernt hat uns die Sonne auch wieder :-)





Wandern auf La Gomera - Teil 1


 Barranco de Argaga

 Da der Einstieg zu diesem spektaktulären Barranco direkt hinter meiner Unterkunft ist - mache ich diese abenteurliche Wanderung gleich zwei mal. Der Weg ist sehr abwechslungsreich und meist sehr einsam, da sich viele die komplette Strecke nicht zutrauen. Ich genieße den Weg - manchmal muss ich auch die Hände zu Hilfe nehmen, aber meist reicht es einfach, die Augen offen zu halten und bewusst zu gehen.

durch viele 1000e Jahre ausgespülte Lava-Felsen
überall, wo die Möglichkeit ist, wurden Terrassenfelder angelegt
immer wieder spannende Rückblicke zum Meer



auch am Ende der Schlucht finden sich wieder Terrassenfelder

nach Regenfällen verwandeln sich die Tümpel in natürliche Badewannen!


Blick zum Weiler Gerián (700m ü.d.M.)
Blick übers Valle Gran Rey  (zum Vergrößern einfach anklicken)
oben bilden sich oft Wolken und es enstehen durch leichten Sprühregen schöne Regenbögen

Auf der ganzen Insel finden sich Kaktusfeigen - diese wurden früher gezüchtet, da sich auf den Kakteen eine bestimmte Lausart sehr wohlfühlt - aus welcher der purpur-rote Farbstoff gemacht wurde.

 Die Flechten auf den Felsen sind richtige kleine Kunstwerke:



 
Ermita N.S. de Guadalupe (760m)
 Von hier kann man entweder wieder über den "Kapellenweg" steil ins Valle Gran Rey absteigen 
oder weiter gehen in Richtung Chipude oder El Cercado. 
Ich habe beide Varianten ausprobiert und beide wunderschön gefunden!

Weiterweg nach El Cercado


und überall finden sich alte Terrassenfelder, die teilweise langsam verfallen

Über mich

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... vom Wandervirus infiziert ... liebe alles, was mit der Natur, den Bergen und mit Reisen zu tun hat.