Mittwoch, 7. Dezember 2011

"Winterwonderland"

Ja, so schnell vergeht die Zeit: Nach über sechs Wochen Trockenheit und viel Sonnenschein und noch viel mehr blauem Himmel ziehen jetzt die ersten Schneewolken über uns hinweg: Und sie bringen ordentlich was mit! Innerhalb der ersten zwei Stunden 30cm Neuschnee und über Nacht dann noch viel mehr: Am Ende sind es 70cm schwerer, pappiger Schnee.

die tief verschneite Terasse vom Sillberghaus


Da schmeckt der Glühwein hier auf dem Sillberghaus doch gleich viel besser! Am Feuerkorb unter tanzenden Schneeflocken....
selbst die "Blum" endteckt ihre romantische Seite

der "Kramer" mit dicker Schneehaube
Ja, so schön kann Winter sein ... Also lassen wir uns die Platzerl und den Glühwein schmecken und genießen die schöne Adventszeit!

... und so schauts am nächsten Morgen aus...



Donnerstag, 24. November 2011

... und immer noch scheint die Sonne in den Bergen ...

Dieses Jahr meint es die Sonne wirklich gut mit uns Wanderern und Bergsteigern. Auch wenn das Wetter für die Natur nicht perfekt ist - es ist einfach zu trocken und viele Quellen versiegen langsam - ist es doch ein Traum-November. Ich nütze die Zeit für viele, kleiner Herbsttouren in den bayrischen Alpen.
Vielleicht vermitteln ein paar Fotos einen kleinen Eindruck von unserer traumhaften Heimat:
Blick vom Brünnstein

Herbsttraum auf dem Weg zur Aueralm (Tegernsee)
Blick vom Fockenstein zur Aueralm
Hirschberg-Gipfelkreuz mit Blick zum Tegernsee
Walchsee in Tirol auf dem Weg zur Pyramidenspitze (Kaisergebirge)
... und dann noch ein paar Bilder von meinem neuen "Hausberg" der Auerspitze über Bayrischzell ...
Auf diesen aussichtsreichen Berg werde ich in Zukunft wohl öfter wandern :-)
Panorama von der Auerspitze (zur Ansicht mit der Maus anklicken)
mein neuer "Beschützer" - der Praktikant vom Sillberghaus

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Jetzt ist die Tour "München-Monaco" wirklich vollendet!

So, jetzt kann ich wirklich behaupten; von München nach Monaco gelaufen zu sein!

Am Donnerstag, den 13.10. stehe ich um 10:00 Uhr vor der Jakobskirche in München. Es ist schon eigenartig, am Marienplatz mit Rucksack und Wanderschuhen zu stehen und die Stadt zu Fuß zu verlassen. Ich bin in München aufgewachsen und trotzdem kannte ich bis jetzt weder die Jakobskirche noch ist mir die Muschel und die Statue des heiligen Jakobus vor der Kirche je aufgefallen.
Von der Kirche gehe ich erst zum Marienplatz, dann weiter zum Deutschen Museum. Hier im Innenhof beginnt der Planetenweg und führt mich immer an der Isar entlang bis zum Tierpark Hellabrunn. Hier hört es auch endlich auf zu regnen; es ist zwar noch bewölkt und feuchtkalt, aber immerhin brauche ich keinen Regenschirm mehr.
 Durch die schönen Isarauen wandere ich weiter bis zur Großhesseloher Brücke und dort hinauf zum Isarhochufer. Durch schönen Herbstwald spaziere ich nach Pullach und von dort weiter nach Schäftlarn. Ich besichtige den wunderschönen Prälatengarten und die Klosterkirche. Bei Frau Ecker, der guten Seele vom Kloster Schäftlarn bekomme ich ein Pilgerzimmer und einen liebevollen Empfang mit einer großen Kanne heißen Tee. So kann ich mich nach gut 25km Fußmarsch sehr gut erholen und aufwärmen!
Die Muschel an der Münchner Jakobskirche mit der Inschrift: "Gott hilf und St. Jakob"
im Innenhof des Deutschen Museum - hier beginnt der Planetenweg mit der Sonne
Isar-Hochufer bei Pullach - schön wie das Laub unter den Füßen raschelt
die Muschel weist mir den richtigen Weg!
die schöne Kirche im Kloster Schäftlarn
der Prälatengarten
Freitag, 14.10.2011 Schäftlarn - Andechs (ca. 26,5km)
Nach einem kräftigen Frühstück mache ich mich bei eisiger Kälte auf meinen Weiterweg. Es ist kurz nach 8:00 Uhr und die Sonne bahnt sich schon ihren Weg durch den Nebel. Der Anstieg von den Isarauen hinauf nach Ebenhausen wärmt mich schnell auf und ich wandere durch eine schöne Wald- und Hügellandschaft bis nach Starnberg. Am Ufer des Starnberger Sees mache ich Pause und teile meinen Apfel, den ich auf dem Weg geschenkt bekommen habe mit den hungrigen Möwen. Weiter geht es durch die wunderschöne Maisinger Schlucht zum gleichnamigen See und von dort wieder über Hügel und Felder bis nach Andechs.
Der Münchner Jakobsweg ist sehr gut ausgeschildert und ich kann die schöne Landschaft und die Sonne in vollen Zügen genießen.
Schön sind die "Nettigkeiten" am Wegesrand: In einer kleinen Kapelle hängt ein Brief mit guten Wünschen für die Jakobspilger und lädt mich ein; mir aus einem Korb voll selbstgesammelten Muscheln einen Glücksbringer mitzunehmen. Im Örtchen Neufahrn steht an einem Gartentor ein Getränkekasten mit dem Hinweis: "Wasserspende für Jakobspilger".
Im Kloster Andechs bekomme ich ein Pilgerbett und entfliehe abends dem lautem Gästerummel in eine Abendandacht mit Taizé-Gesängen in der kleinen Hedwigskapelle. Wir sind nur sechs Teilnehmer - aber die halbstündige Andacht ist eine ganz neue und sehr schöne Erfahrung für mich.
Später gönne ich mir zur Stärkung ein schönes dunkles Klosterbier und einen Krustenbraten - ich finde, das habe ich mir verdient ;-)
die schönen Seiten am Herbst - goldene Felder und die letzten Äpfel an den Bäumen
Maisinger See
der Heilige Berg - Andechs
Samstag, 15.10.2011: Andechs - Wessobrunn (ca. 26km)
Ich bekomme im Kloster ein reichhaltiges Pilgerfrühstück und werde mit einer 7köpfigen Pilgergruppe von Frater Lambert, der für die Gäste des Klosters zuständig ist, begrüßt. Als ich losgehe, ist es noch sehr neblig und eisigkalt. Ich gehe hinunter zum Kienbach und weiter bis nach Pähl. Von dort muß ich leider ein kleines Stück an der Straße entlang gehen, bevor der Jakobsweg bzw. König-Ludwig-Weg wieder über Feldwege weiter nach Raisting führt. Erst nach mittags schafft es die Sonne endlich den Hochnebel aufzulösen und schickt mir ihre wärmenden Strahlen. Am Nachmittag komme ich beim Kloster Wessobrunn an. Hier lausche ich den Orgelklängen bevor ich weiter nach Haid zu Uschis Pilgerherberge gehe. Ihre Einladung gab den Ausschlag zu meiner kleinen Pilgerfahrt und somit der "Vervollständigung" meiner Tour München-Monaco.
Es ist heute ein Filmteam vom "Allgäu-TV" da. Sie drehen einen kurzen Beitrag über Uschis Herberge der kommenden Samstag, den 22.10.2011 um 20:15 Uhr via Satellit oder Internet zu sehen sein wird.
Den Abend verbringe ich mit zwei netten anderen Pilgerinnen und Uschi bei selbstgekochten Pasta und Rotwein, bevor ich endlich meine dicke Blase an der Ferse verarzte. Wo die herkommt, frage ich mich wirklich. Ich sollte doch jetzt das Laufen gewöhnt sein, oder??
die Tassilolinde beim Kloster Wessobrunn
Sonntag, 16.10.2011 Wessobrunn - Diessen (ca. 12,5km)
Nach einem sehr guten, liebevollem Frühstück mit Uschi und Hans und den letzten Filmaufnahmen mache ich mich auf den Weg nach Diessen. Leider ist es wieder sehr neblig und eisigkalt - brrr. Den Weg kenne ich schon in umgekehrter Richtung aber bekanntlich schaut ja dann alles ganz anders und neu aus. Ich begegne den ersten Menschen in Diessen, davor staunen nur ein paar Kühe über die einsame Wanderin!
Im Marienmünster hole ich mir meinen letzten Pilgerstempel und am See genieße ich um 13:00 Uhr endlich die ersten Sonnenstrahlen, die sich durch den Nebel durchtrauen! Mit Bahn, Bus und S-Bahn kehre ich heim nach Olching.
neugierige Kühe im Nebel
prachtvolles Deckengemälde im Marienmünster in Diessen
Für mich waren die 3 1/2 Tage Wanderung nochmal sehr schön. Ich konnte mich bei unserem Schöpfer bedanken, dass er so gut auf mich aufgepasst hat - auf meinem Weg. ... und ich hatte die Gelegenheit, nochmal meine Gedanken schweifen zu lassen und an die vielen schönen Momente und netten Begegnungen auf meiner Wanderung zu denken! Ein paar Tage durch unsere schöne Heimat zu wandern kann ich nur jedem empfehlen!

Mehr Infos zum Münchner Jakobsweg gibt es hier:
http://www.deutsche-jakobswege.de/muenchner-jakobsweg.html

Link zu dem kleinen Fernsehbeitrag über Uschis Pilgerherberge im Allgäu-TV:
http://www.katholisch1.tv/index.php/kath1/%28darstellung%29/video/%28beitrag%29/5305

Montag, 10. Oktober 2011

Die letzten strahlenden Herbst-Tage in den Bergen

Nach vielen Telefonaten bekomme ich auf der Olperer Hütte noch vier freie Lagerplätze. Also machen wir uns am Samstag, den 01.10. bei schönsten Wetter auf ins Zillertal. Am Ufer des Schlegeisspeichers parken wir unser Auto und steigen erst mal gemütlich auf zum Friesenberghaus. Es hat schon geschlossen, aber wir haben Glück; der Wirt nützt auch das schöne Wetter und verkauft uns noch ein kühles Zillertaler Bier. Dazu gibts auf der sonnigen Terasse unsere mitgebrachte Brotzeit - was wollen wir mehr?
Nach der schönen Pause steigen wir die restlichen 170hm auf und wandern dann gemütlich auf einem aussichtsreichen Höhenweg zur Olperer Hütte. Die Aussicht von dort ist gigantisch.
Schlegeisspeicher
Blick zurück auf die Olperer Hütte
Am nächsten Tag gehen wir den Höhenweg zum Pfitscherjoch. Wir sind mittags schon dort, das Wetter ist ein Traum und so fragen wir spontan, ob wir hier, auf dem Pfitscherjochhaus, für die kommende Nacht ein Plätzchen bekommen. Wir haben Glück und dürfen bleiben! Also deponieren wir unsere Rucksäcke auf der Hütte und besteigen am nachmittag die Rotbachlspitze (2897m). Von dort genießen wir eine Rundumsicht auf die höchsten Gipfel vom Zillertal und "rüber" nach Südtirol.

Pfitscherjoch
Panorama auf der Rotbachlspitze - zum Vergrößern draufklicken

Dienstag, 4. Oktober 2011

"Entwöhnungstouren"

Ohlstadt - Heimgarten - Buchrain - Ohlstadt

Bis ich mit meinem Vater in Ohlstadt ankomme, hat sich der Hochnebel fast vollständig aufgelöst und uns erwartet ein wunderschöner Herbsttag. Wir steigen von Ohlstadt über den Jägersteig zum Heimgarten auf und genießen von dort eine tolle Rundumsicht. Den Abstieg dehnen wir noch ein bisschen aus und gehen am Grat entlang bis zum Rauheck und von dort steigen wir wieder ab nach Ohlstadt.
Eine schöne entspannende Rundtour!
Panorama am Heimgartengipfel - zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken
die letzten Nebelreste im Voralpenland
Blick auf den Grat zum Herzogstand und zum Kochelsee

... wieder zu Hause ...

Ja, das Nachhausekommen ist nicht leicht!
Ich leide unter "Wanderentzug" und muss mich langsam wieder an den Alltag gewöhnen.
Aber meine Familie, Freunde und Nachbarn unterstützen mich kräftig und es findet sich auch immer wieder ein "Opfer", das mit mir eine Bergtour macht!
Ansonsten warten über 2000 Fotos und über 100 GPS-Tracks und ein dickes Tagebuch darauf, "verarbeitet" zu werden.
... und dann ist da noch die Arbeitssuche ...
Also. Langweilig wird mir so schnell nicht!

Donnerstag, 15. September 2011

91.Tag bis 104.Tag: Terme di Valdieri bis MONACO

91.Tag: Terme di Valdieri - Rifugio Genova (18km - 1370hm Aufstieg)
Ein kurzes Stück auf der Straße, vorbei am noblen Thermenhotel, geht es heute in vielen, langgezogenen Serpentinen hinauf. Zuerst durch Wald, dann durch die nächste Stein- und Geröllwüste. Es ist noch neblig und ziemlich frisch und so kommt mir das kleine Rifugio Morelli-Buzzi (2351m) gerade recht. Es riecht nach frischem Kuchen, der gerade frisch aus dem Ofen kommt und ich wärme mich bei einem großen Cafelatte und einem Stück heißen Kuchen auf. Nach einer langen ausgiebigen Pause bezwinge ich die letzten Höhenmeter zum Colle di Chiotas (2533m) recht schnell. Von oben sehe ich die zwei Stauseen schon, zwischen denen das Rifugio Genova, mein heutiges Etappenziel liegt. Der Abstieg ist ziemlich eklig, auf viel lockerem Geröll, aber ich komme schließlich am Nachmittag gut in der Hütte an. Hier ist erstaunlich viel los, es sind auch noch andere GTA-Wanderer unterwegs und ich treffe auch meine Begleiter wieder.
Colle del Chiapous - mal zur Abwechlung wieder mit Wolken
Blick zurück über eine beeindruckende Felslandschaft zum Rifugio Morelli-Buzzi
92. Tag: Rifugio Genova - Refuge Madonna de Fenestre (22km - 1250hm Aufstieg)
Nach einer stürmischen Nacht mit klappernden Fensterläden ist heute wieder ein traumhafter, klarer und sonniger Tag. Ich werde heute die GTA verlassen und einen Abstecher in den französischen Teil der Seealpen machen. Thomas schließt sich spontan an und so bin ich auch weiterhin nicht alleine, was sehr angenehm ist. Der weg zum Colle di Fenestrelle (2436m) ist noch schön schattig und hier gibt es tatsächlich noch zwei vereiste Altschneefelder. Gottseidank nicht steil und somit kein Problem. Beim netten Rifugio Elena-Soria (1796m) machen wir noch Mittagspause und dann bezwingen wir den zweiten Pass; Colle Finestra (2470m).
...und hier passiert es: Ich sehe das erste Mal das Meer! Zwar noch weit weg und auf dem Foto ist es kaum zu erkennen, aber das Gefühl ist unbeschreiblich und mir fehlen die Worte!
Auch in den Norden haben wir eine unglaubliche Fernsicht; über die Poebene hinweg zurück bis zur Monte Rosa! Am Pass und danach tummeln sich Gemsen und Steinböcke ohne jegliche Scheu vor den Menschen - ein Traum! Der Abstieg zum Lac de Fenestre, mit kleiner Fußbadepause ist schnell geschafft und der Weg zum Refuge Madonna de Fenestre ist dann ganz bequem. Madonna de Fenestre ist eine Wallfahrtskirche und diente schon sehr früh den Jakobspilgern als Unterkunft.
Colle di Fenestrelle
"Sieben auf einen Streich"  - die Gemsen auf dem Schneefeld lassen sich nicht stören
... und hier hinten ist das Meer! ...
kleiner Steinbock - ganz nah!
Blick nach Frankreich zum Lac de Fenestre
93.Tag: Refuge Madonna de Fenestre - Refuge des Merveilles (19km - 1470hm Aufstieg)
Wieder bei traumhaften Wetter steigen wir durch eine erst sanfte Landschaft mit Nadelbäumen, dann durch wildes Felsgelände auf, zum Pas du Mont Colomb (2506m). Der Pass ist so ein winziger Einschnitt, dass hier fast kein Platz zum Verweilen ist. Auf steilem Weg über Geröll und Blockgelände steigen wir ab zum Refuge de Nice (2230m), wo wir Mittagspause machen. Ich genieße es die letzten Tage, mittags eine Hütte zum Einkehren zu haben. Ein gewisser Luxus zwischendrin muß schon sein ;-)
Gestärkt steigen wir an vielen kleinen Seen, durch eine traumhafte Felskulisse auf zum nächsten Pass; Baisse du Basto (2693m) Von hier haben wir gute Sicht auf den großen Lac Valmasque und: auf unseren heutigen dritten Pass, den wir noch bezwingen müssen.
 Wir steigen ab zum See und packen den Endspurt auf  den Baisse du Valmasque (2549m) in 16 Minuten! Dann geht es durch das gigantische Val des Merveilles zum Refuge des Merveilles. Das Tal ist bekannt und geschützt wegen seiner vielen uralten Felsgravuren, die hier zu finden sind. Entsprechend viel los ist dann auch auf der Hütte!
an diesem traumhaften See liegt das Refuge de Nice
Baisse du Valmasque (2549m)
glattgeschliffene Felswände im Val des Merveilles
Lac des Merveilles
94.Tag: Refuge des Merveilles - Casterino (24km - 780hm Aufstieg)
Heute gehen wir das erste Stück auf gleichem Weg zurück durchs Val des Merveilles. Ich versuche etwas von den Gravuren zu erkennen, aber es fällt mir schwer. Trotzdem beeindruckt mich diese wundervolle Landschaft sehr. Vorbei an drei großen Stauseen gehen wir zum Refuge Valmasque, wo wir Mittagspause machen. Wir bekommen einen richtig bunten Salatteller - ein Genuß. Vitamine sind hier wirklich Mangelware!
Weiter geht es durchs immer grüner werdende Vallone de Valmasque bis nach Casterino. Ich lege an einer traumhaften Gumpe noch einen Badestopp ein und treffe mich erst im Ort wieder mit Thomas. Das Gite d`Etape ist voll, wir konnten auch nicht vorbestellen, da wir die letzten Tage keinen Handy-Empfang hatten und auch die Hütten nur über einen Notfunk verfügen. Also beißen wir in den "sauren Apfel" und checken im ***-Hotel Chamois d`Or ein. Wir überwinden den "Preis-Schock" schnell und genießen das hervorragende Abendessen im schönen Ambiente.
Val des Merveilles
Lac Valmasque
das Hotel Chamois d`Or in Casterino

95.Tag: Casterino - Limonetto (20,3km - 920hm Aufstieg)
Zu einem ***-Hotel gehört natürlich auch ein schönes Frühstücksbuffet mit Joghurt, Müsli und sonstigen Leckereien. So gestärkt gehen wir jetzt wieder auf den Spuren vergangener Kriegszeiten hinauf zum Baisse de Peyrafique (2028m). Hier sehen wir alte Bunker und schon hinüber zum Tendapass. Das nächste Ziel ist das Fort de Giaure (2253m). Aus der Ferne ist es kaum zu erkennen, da es auf einem Bergrücken liegt, aber komplett überwachsen ist. Nur die Form des Bergrückens schaut ein bißchen "eckig" aus.
Vom Fort steigen wir ab nach Limonetto (durch ganze Blaubeerfelder - mmmh) und somit sind wir wieder in Italien. In Limonetto treffen wir wieder auf Ruth und Hans und eine vierköpfige, deutsche GTA-Wandergruppe.
alte Bunker auf der französischen Seite
Fort de Giaure
Fort de Giaure
Blick Richtung Tendapass, mit weiteren Forts
 96.Tag: Limonetto und Limone - Ruhetag
Nach 12 Wandertagen schreien meine Füße nach einem Ruhetag, was sich hier ganz gut anbietet. Ich kann endlich mal wieder alle Wäsche waschen und dann wandere ich nach unten zum netten Wintersportort Limone Piemonte. Es ist schön, durch die Fußgängerzone zu bummeln, ein Eis zu schlecken und in einem richtigen Geschäft Obst und Brotzeit für die nächsten Tage einzkaufen. Nur mit einem Internetcafe schauts auch hier schlecht aus!
Sonnenuhren finden sich in ganz Piemont
Kirche in Limone
97.Tag: Limonetto - Rifugio Don Barbera (21km - 1325hm Aufstieg)
Heute ist es leicht bewölkt, was eigentlich ganz gut ist, da heute eine lange Tour auf dem Programm steht, die viel auf dem Grenzgrat entlang führt, also keinen Schatten und kein Trinkwasser bietet. Nach dem gestrigen Ruhetag bin ich wieder fit und bald beim Fort Centrale auf dem Tendapass. Das Fort ist noch viel größer, als die bisherigen und wirklich beeindruckend. Von hier kann man auch die vielen Serpentinen der alten Tendapass-Straße sehen. Ab hier geht es jetzt immer weiter entlang der iatlienisch/französischen Grenze. Teils verläuft die Route auf schönen Wanderwegen, teils wieder auf alten Militärstraßen. Hier fahren, erlaubt oder nicht, viele Motorradfahrer und stauben die armen Wanderer ein, was ich nicht so spaßig finde. Aber die wunderbaren Ausblicke lassen mich schnell den Groll auf die Biker vergessen :-)
Auf dem Rifugio Don Barbera werden wir dann mit einem fünfgängigen, sehr guten Abendessen verwöhnt. 
Fort Centrale
Blick zurück zum Tendapass
Militärstraße zum Colle della Boria
Blick zur Punta Marguarais - dem höchsten Berg Liguriens
 98.Tag: Rifugio Don Barbera - Verdeggia (22,5km - 750hm Aufstieg)
Heute ist wieder "Grenzschlängeln" angesagt. Wir verlassen schnell die Militärstraße und folgen immer dem Grenzgrat in Richtung Süden. Langsam ändert sich die Vegetation - wir wandern teils durch Heidelandschaft und langsam merkt man auch, daß der Herbst näher rückt. Man sieht deutlich, dass die Berge jetzt immer sanfter und hügeliger werden. Es ist jetzt wirklich nicht mehr weit bis zum Meer! Die letzten Tage habe ich den Entschluß gefasst, mit meinen GTA-Wegbegleitern erst zum GTA-Ziel Ventimiglia zu gehen um gemeinsam am Meer anzukommen und dann an der Küste zu meinem Ziel Monaco weiterzuwandern.
Heute aber steigen wir ab durch Ginster und Hagebutten nach Verdeggia, einem netten Bergdorf im Schwalbennest-Stil, wo wir im Albergo Il Poggio sehr gut unterkommen.
Ausblick Richtung Poebene
Blick nach Norden - Richtung Tendapass
Herbst-Stimmung
Abstieg nach Verdeggia
99.Tag: Verdeggia - Rifugio Allavena (18km - 910hm Aufstieg)
Durch nette Dörfchen teils auf der Straße, teils auf abenteuerlichen "Abkürzungen" durch Gestrüpp steigen wir heute alle vier gemeinsam wieder auf, zum Grenzgrat. Da jeder seinen eigenen Wanderrythmus hat, gehen wir normalerweise getrennt und treffen erst in den Unterkünften wieder zusammen. Nur bei unklaren Wegen, wie heute, bleiben wir zusammen. Auf dem Grenzgrat treffen wir dann auf eine weitere Militärstraße und folgen dieser bis zum geschlossenen Rifugio Grai. Hier ziehen die, für hier bekannten Wolken, innerhalb von Minuten auf und hüllen uns in Nebel. Zwischen den Wolkenfetzen kann ich den Abzweig des Wanderwegs zum Rifugio Allavena erkennen und in einem kräftigen Gewitterschauer steigen wir dorthin ab. Nach so langer Zeit mit schönen trockenem Wetter ist es wieder ganz ungewohnt im Regen zu laufen. Da es aber bald wieder aufklart, können wir unsere Sachen vor der Hütte wieder trocknen und den restlichen Nachmittag auf der Terasse genießen.
Verdeggia
das Dörfchen Il Pin
100.Tag: Rifugio Allavena - Pigna/Agritourismo Al Pagnan (18,2km - 120hm Aufstieg)
Ich kann es eigentlich kaum glauben - heute ist mein 100. Tag auf Tour - wie schnell die Zeit vergeht! Leider regnet es heute morgen sehr stark und wir müssen umdisponieren. Die Tour über den Alpinisteig macht nur bei schönem, trockenen Wetter Sinn. Da auch die vorgesehene Hütte nicht mehr geöffnet hat, hat uns Hans eine Unterkunft in einem Agritourismo mit Shuttle-Service organisiert. Also beschließen wir direkt ins Tal nach Pigna abzusteigen und uns von dort zur Unterkunft bringen zu lassen. Aber erst verbringen wir den Vormittag im Rifugio Allavena mit Spielen, bis der schlimmste Regen aufhört. Überraschenderweise gibt es einen wunderschönen Wanderweg hinunter nach Buggio und von dort müssen wir nur noch wenige Kilometer bis nach Pigna (280m - Meereshöhe!) auf der Straße laufen. Auf dem Weg kommen wir an den ersten Obst- und Blumenplantagen vorbei und ich schlage mir den Bauch mit Feigen und Brombeeren voll, die am Wegesrand wachsen. In Pigna werden wir dann abgeholt und mit dem Auto(!) zum Agritourismo gebracht. Dort haben wir eine sehr nette Wohnung mit Küche. Der Besitzer hat für uns Brot, Pasta, Thunfisch, Käse, Schinken und Wein gekauft und aus dem Garten bekommen wir noch viel Gemüse dazu. Ich biete mich zum Kochen an und freue mich richtig darauf!
das Bergdorf Buggio
Straße nach Pigna, im Hintergrund Castel Vittorio

... und unter den Wolken liegt das Meer ...
strahlende Köchin mit dem ersten selbstgekochten Essen nach 100 Tagen!
101.Tag: Agritourismo Al Pagnan -> Rifugio Passo Gouta - Rifugio Alta Via   (22,5km - 480hm Aufstieg)
Wir werden nach dem Frühstück abgeholt und hinauf zum Passo Gouta gefahren. (Dort hätten wir eigentlich übernachtet - wenn das Rifugio noch geöffnet gehabt hätte) Dass ich ein paar Tage vor meinem Ziel tatsächlich noch autofahren muss, habe ich auch nicht gedacht - naja - das schlechte Gewissen hält sich in Grenzen, ich habe ja nichts abgekürzt!
Vom Pass setzen wir die Wanderung entlang des Grenzgrates fort. Die Wege führen jetzt durch duftende Macchia und Weinberge. Die Route ist auch Teil der "Alta Via dei Monti Liguri" und sehr gut beschildert.
Von der Testa d`Alpe (1502m) sehen wir das Meer in seiner ganzen Pracht - es leuchtet uns türkisfarben entgegen! Durch Pinien steigen wir dann hinunter zum Rifugio Alta Via, unserer letzten Wanderunterkunft vor dem Meer.
Jetzt steht unser gemeinsames Ziel am Meer - Ventimiglia schon angeschrieben!
Testa d`Alpe (1502m)
 102.Tag: Rifugio Alta Via - Ventimiglia (12,8km - 290hm Aufstieg)
 Der letzte gemeinsame Wandertag beginnt mit strahlendem Sonnenschein - so ist`s recht! Immer entlang des Grates gehen wir geradewegs auf Meer zu. Der Wanderweg führt bis kurz vor den Bahnhof von Ventimiglia - ein besseres Ende der GTA kann man sich eigentlich nicht wünschen! Wir sind mittag in Ventimiglia und feiern unsere Ankunft mit einem spritzigen, eiskalten Weißwein und einem schönen Mittagessen, bevor wir uns eine Unterkunft suchen. Dann geht es endlich an den Strand und hinein ins 23°C warme Meer! Ich kann es noch nicht ganz glauben - trotz dem salzigen Geschmack auf den Lippen! Aber für mich ist die Tour ja noch nicht ganz zu Ende!
Abends treffen wir uns zu einem schönen Essen und feiern Abschied.
Kreidefelsen
Bis zum letzten Meter ein toller Wanderweg - und im Hintergrund sehe ich auch schon MONACO
das letzte gemeinsame Essen
endlich am Meer!
103.Tag: Ventimiglia - Menton (12km - 250hm Aufstieg)
Ich verbringe den Vormittag noch in Ventimiglia, bevor ich mich auf den Weg mache. An der Straße entdecke ich gelbe Markierung und lande auf einem Fußweg an der Küste entlang - und lande damit wieder auf dem Jakobsweg! Ich freue mich darüber - irgendwie macht das Sinn! Die ersten Tage und die letzten Tage auf dem alten Pilgerweg zu laufen! In Menton suche ich mir eine Unterkunft und genieße das Treiben in der schönen Altstadt.
auf den Spuren der Jakobsmuschel
wieder in Frankreich - das Ziel rückt näher!
Menton
104.Tag: Menton - Monaco (11,7km - 190hm Aufstieg)                            Donnerstag, 08.September 2011
Mein letzter Wandertag: Von Menton aus gehe ich zum Cap Martin und folge dem Küsten-"Wanderweg", der mehr einge gepflasterte Strandpromenade ist. Ich genieße wundervolle Ausblicke auf das immer näher rückende Monaco. Um 11:15 Uhr bin ich am Yachthafen und bin erst mal von so viel Pracht und Reichtum geplättet!
Nach 104 Tagen, ca. 1800km und über 90.000hm bin ich tatsächlich im Fürstentum Monaco angekommen!
Ich realisiere noch nicht wirklich, daß ich am Ziel bin! Mit meinem Rucksack und den Wanderklamotten komme ich mir etwas fehl am Platz vor - aber ich schaue mir dann trotzdem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an. Am Nachmittag treffe ich bei meiner letzten Unterkunft ein. Ich habe das Glück, dass ich eine private Adresse vermittelt bekommen habe und werde von Maria und Markus herzlich aufgenommen und bekomme sogar eine Thai-Massage zur Begrüßung. Wie freuen sich meine müden Muskeln über diese Wohltat! Abends laden mich die beiden zu Ihrem Stamm-Italiener ein und wir feiern mein erfolgreiches Ende der Tour! Danke nochmal!!
Küstenweg am Cap Martin
Fürstentum Monaco
am Yachthafen
Casino
Saint Dévote - sie ist der Schutzheiligen Monaco`s geweiht und ich stifte eine Kerze als Dank für meine unfallfreie Tour!
vor dem Palais - dem offiziellen Start- bzw Endpunkt der Via Alpina
Wegweiser Via Alpina - im Hintergrund die Kathedrale
Blick auf die Altstadt
Monaco - Somma Lombardo - Lago Orta - München
Ich habe bestens geschlafen - auf dem Balkon mit Blick aufs Meer! Ich verabschiede mich von meinen lieben Gastgebern und mache mich auf den Weg zum Bahnhof. An der Küste entlang fahre ich mit dem Zug bis Genova, dann weiter nach Milano und von dort mit Bummelzügen bis nach Somma Lombardo. Dort treffe ich mich mit meinem Mann Christian und wir verbringen noch einige wunderschöne Tage, bevor er mich mit nach Hause nimmt. Es wird eine Art "Revival-Tour": Wir machen eine Fahrt nach Alagna und spazieren nochmal hinauf zum Rifugio Pastore in der Hoffnung, dass die Monte Rosa diesmal frei ist. Leider versteckt sie sich wieder hinter Wolken, aber es sind ein paar Musiker oben und machen Walsermusik und so ist es trotzdem ein sehr schöner Ausflug.
Auf der Heimfahrt nehmen wir dann die Route über Simplonpass, Grimselpass, Klausenpass und Urnerboden und ich erlebe bei traumhaften Wetter nochmal ein paar meiner Wanderstationen aus der Autofahrerperspektive! Spannend und wunderschön!
Sonnenaufgang über dem Meer
Am Montag, den 12.09. abends kommen wir schließlich zu Hause in Olching an!
Vor der Haustüre erwartet mich ein rießiger Sonnenblumenstrauß und ein tolles Begrüßungsplakat:
Vielen Dank an Gaby und Minki - ich habe mich wahnsinnig gefreut!
Willkommen daheim!

Über mich

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... vom Wandervirus infiziert ... liebe alles, was mit der Natur, den Bergen und mit Reisen zu tun hat.