Mittwoch, 29. Juni 2011

Engelberg - Rifugio Myriam - 110km - 5320 hm Aufstieg

27.Tag: (2. Teil)
Engelberg zeigt sich nicht sonderlich freundlich. Mittlerweile schuettet es wie aus Kuebeln. ... und es ist ein Touri-Ort mit vielen Indern und anderen Touristen. Fuer mich ist es fast ein Kulturschock nach den schoenen ruhigen Alpen. Also warte ich den schlimmsten Regen ab und steige dann auf zur Gerschnialp, wo ich wieder ganz ruhig schlafen kann.

28. Tag: Gerschnialp - Engstlenalp:  ca. 14km - knapp 1000hm Aufstieg:
Es ist immer noch dick bewoelkt und regnet. Also verbringe ich den Vormittag noch auf der Gerschnialp und lese die Zeitung von gestern. Dann traue ich mich doch an den Aufstieg zum Truebsee und zum Jochpass. Der Truebsee macht seinem Namen alle Ehre. Es ist so trueb und neblig, dass ich den See erst sehe, als ich schon fast drin schwimme! Auch die sagenhafte Aussicht vom Jochpass geniesse ich mehr in der Huette und goenne mir eine heisse Suppe und hoffe auf bessere Aussicht. Ohne Erfolg - also steige ich ab zum Engstelensee und miete mich hier im Lager ein. Das Hotel hier ist sehr alt und schoen und entsprechend edel ist das Restaurant.
der Truebsee unterhalb vom Jochpass

29.Tag: Engstlenalp - Innertkirchen: knapp 20km - 173hm Aufstieg aber viele hm Abstieg:
Es ist zumindest trocken, aber der blaue Himmel laesst auch heute noch auf sich warten. Ich steige ab nach Innertkirchen und besichtige dort die eindrucksvolle Aareschlucht. Die ist auch bei bedeckten Himmel absolut beeindruckend. Danach suche ich mir hier eine Unterkunft, weil es zu spaet zum Weitergehen ist.
Die beeindruckende Aare-Schlucht

Gletschermuehle in der Aareschlucht

30. Tag: Innertkirchen - Grimsel-Hospiz: 30km - 1600hm Aufstieg:
Heute scheint endlich die Sonne und es ist ein strahlend blauer Himmel. Mein Weg fuehrt mich heute auf den legendaeren Grimselpass - der schon von den Walsern als Transportweg fuer den Sbrinz-Hartkaese benuetzt wurde. Der erste Teil fuehrt leider relativ nahe an der Passstrasse entlang und ist entsprechend laut. Heute ist Sonntag und alle Motorradfahrer scheinen sich den Grimselpass ausgesucht zu haben. Ab Handeck wird der Weg aber richtig schoen. Er fuehrt an riesengrossen Granitwaenden vorbei und besteht tatsaechlich noch zum Teil aus dem alten Saeumerwegen. Im Hotel Grimsel-Hospiz erlebe ich eine grosse Ueberraschung. Das Hotel hat nicht, wie andere Berghotels Lager oder aehnliches und ich logiere ziemlich edel in einem riesigen Zimmer mit allem Komfort, den man sich nur wuenschen kann. Ich denke mal nicht an die Kosten und geniesse die Nacht. Leider alleine - hier vermisse ich meinen Mann Christian wirklich sehr.


alter Saeumerweg in Granitfelsen geschlagen

Meine Nobelherberge am Grimsel-Stausee

31. Tag: Grimsel-Hopiz - Ulrichen: ca. 25km - knapp 1200hm Aufstieg:
Das schoene Wetter haelt an und ich beschliesse heute auf dem Weg einen Gipfel mitzunehmen. Ich steige auf den Grimselpass und von dort aufs Siderhorn (2764m). Beim Aufstieg lerne ich zwei sehr nette Paerchen kennen. Schweizer und Rheinlaender. Ich habe das Glueck, dass mir Otto viel ueber die Umgebung erzaehlt und viele der Gipfel und alle Gletscher benennen kann. ... und, er hat sogar eine gekuehlte Flasche Weisswein im Rucksack!   Vielen Dank nochmal an Euch!!!! Es war eine sehr nette Bekanntschaft und ich hoffe, Euch widerzusehen. Nach einer langen, aussichtsreichen Pause auf dem Gipfel mit einer unglaublichen Rundumsicht und Blick auf das Matterhorn trennen sich unsere Wege wieder und ich steige an einigen, weiteren kleinen Seen vorbei ab nach Ulrichen.
Der Totensee am Grimselpass

Aussicht vom Siderhorn 

Auf dem Gipfel vom Siderhorn

32. Tag: Ulrichen - Lago Morasco: ca. 21km - ca. 1350hm Aufstieg:
Die letzten zwei Tage stecken mir noch in den Beinen und entsprechend langsam komme ich heute auf den Griespass hinauf. Aber die gigantische Aussicht, bei immer noch blauem Himmel, auf den Griessee und den Griesgletscher lassen mich die Anstrengung sofort vergessen. Nach einer ausgiebigen Pause ueberschreite ich die Grenze nach ITALIEN! und steige noch ab bis zum Lago di Morasco und finde dort eine wunderschoene neue Huette, Rifugio Bimse. Ich kann sie jedem nur empfehlen und komme heute noch in den Genuss einer richtig klassischen italienischen Halbpension. Pasta, Fleisch und Nachspeise. MMMMHH
Der Griessee mit Griespass und links dem Griesgletscher 

Lago di Morasco

Rifugio Bimse

33. Tag: Lago Morasco - Rifugio Myriam: ca. 15,5km - 780hm Aufstieg:
Nachdem ich noch eine riesen Panini als Wegzehrung mitbekommen habe, besichtige ich Riale. Ein typischer, winziger, italienischer Bergort. Dann geht es weiter bergab zum Cascata del Toce. Der 150m hohe Wasserfall wird normalerweise zur Energiegewinnung benuetzt und man kann ihn in voller Pracht nur zu bestimmten Zeiten besichtigen. Momentan sind die Schleusen geschlossen und ich steige ab. Auf dem Weg nach unten kommt mir ein Italiener entgegen und spricht mich, wo ich denn hingehe, ...  Er erzaehlt mir, dass heute um 11:30 Uhr die Schleusen geoeffnet werden. Er fraegt, ob ich nicht mit ihm einen Café trinken moechte, bis dahin kann ich den Wasserfall in voller Pracht bewundern. Also steige ich wieder mit hinauf und wir trinken einen Café und ich krame meine kargen Italienisch-Kenntnisse aus dem hinteren "Hirnkastl". Die Pause lohnt sich, der Wasserfall ist wirklich gigantisch. Dann geht es fuer mich nach Canza wieder steil bergauf zum Rif. Myiriam in der Naehe vom Lago Vanninio. Dank einem heraufziehenden Gewitter mache ich hier schon Pause und bleibe dann auch haengen, anstatt wie geplant noch eine Huette weiterzugehen. Ich werde hier sehr herzlich empfangen und darf abends meinen Blog aktualisieren. Danke Lorenzo und Caecilia!!!
... und ich bekomme ein superleckeres Abendessen!!
Aussicht vom Rifugio Myriam

Fuer alle, die Zahlen interessieren: Ich bin bis jetzt ca. 685km und knapp 30.000hm gelaufen. Meine Fuesse funktionieren immer noch, aber man kann nicht behaupten, dass mich lange Aufstiege nicht mehr anstrengen. Aber der Spass ist nach wie vor dabei - solange ich soviele nette Begegnungen und Erfahrung machen kann!

Donnerstag, 23. Juni 2011

24. - 27. Tag Braunwald bis Engelberg - ca. 82km - ca. 2354 hm Aufstieg

24. Tag: Braunwald - Urnerboden: 14,4km - 517hm Aufstieg
Auf dem Weg zum Urnerboden

Die Kirche vom kleinen Ort Urnerboden

Braunwald ist autofrei und war früher mal ein Luftkurort mit Schwefelquelle und hat eindeutig seine Blütezeit hinter sich - es ist richtig ausgestorben und die Hotels schauen aus, als würden sie beim nächsten Windhauch ausseinanderfallen!
Die ersten blauen Flecken zeigen sich am Himmel und ich bin zuversichtlich, dass ich die Aussicht heute geniessen kann. Aber zuerst kaufe ich mir auf der Post endlich eine Schweizer SIM-Karte, damit mich das telefonieren nicht arm macht! Dann führt mich ein gemütlicher Höhenweg aus Braunwald raus. Die Aussicht zuerst ins Linthal und dann zum Urnerboden ist traumhaft. Später kann ich schon den Klausenpass und die weissbedeckten Gipfel des Clariden und des Gemsfairenstockes sehen. Beeindruckend! Ueber Almwiesen geht es jetzt runter in den Urnerboden und entlang dem Flätschbach bis zum kleinen Oertchen Urnerboden. Hier ist eine der groessten Alpen der Schweiz mit im Sommer ueber 1200 Stueck Vieh. Im Winter wohnen aber nur eine Handvoll Leute hier heroben. Das Gebimmel der Kuhglocken begleitet mich den ganzen Weg entlang. Mir gefällt es hier so gut, dass ich beschliesse, einen ruhigen Nachmittag hier zu verbringen und quartiere mich im Gasthof Urnerboden ein.

25. Tag: Urnerboden - Bürglen: 28,3km - 900hm  Aufstieg

Heute begrüsst mich ein wolkenloser Himmel - klasse! Ich steige auf zum Klausenpass und geniesse die traumhaften Ausblicke. Von dort oben führt mich zuerst ein Höhenweg in Richtung Schächental und dann geht es steil hinab nach Spiringen und von dort weiter bis nach Bürglen. In Bürglen ist der Schweizer Nazionalheld  Wilhelm Tell geboren. Es gibt entsprechend eine Tell-Kapelle, einen Tell-Infoweg und ein Tell-Museum. Das Oertchen ist nett und ich quartiere mich im altehrwuerdigen Gasthof Adler ein. Was ich nicht wusste, dass heute die Schüler ihren Abschluss feiern - direkt in der Gaststube unter mir bis um 2:00 Uhr früh - das war keine ruhige Nacht!  Abends beobachte ich noch ein Gewitter, dass auf der anderen Talseite runterkommt.
und wieder ein Pass ueberschritten 

typische Almen

Drei Freunde

Buerglen - der Ort von Wilhelm Tell

26. Tag: Bürglen - Blackenalp: 20,8km - 1837hm Aufstieg

Die letzten Tage bemerkte ich, dass sich meine Bergschuhe auflösen und auch nicht mehr wasserdicht sind, die Sohle löst sich auch schon - ich muss wohl einen Montags-Schuh erwischt haben. Dank Christian finde ich in Altdorf einen Händler der Hanwag vertreibt. Ich schilder ihm mein Problem und er ist sehr hilfsbereit. Ich bekomme neue Bergschuhe - jetzt einen schwereren La Sportiva und er wird meine Schuhe einschicken und versuchen, dass Beste rauszuholen. Danke; Walter Herger! Jetzt kann ich den Aufstieg aufs Brüsti beginnen. Ich muss ueber einen alten Säumerweg gut 1100hm steil aufsteigen, dabei merke ich, dass die neuen Schuhe schon noch ganz schön steif sind - Ufff. Oben mache ich eine kurze Trinkpause. Da das Wetter noch ganz gut ausschaut (der  Wetterbericht meldete Gewitter) mache ich mich an den weiteren Aufstieg zum Surenenpass. Oben gibt es fuer den Notfall ein Unterstandshuetterl, was ich aber Gott sei Dank nicht brauche. Im Gegenteil werde  ich oben am Pass mit einer grandiosen Aussicht belohnt und mir leisten fünf Steinböcke Gesellschaft. Nach 1/2 Stunde Pause steige ich ab zur Blackenalp und auf dem Weg dorthin ziehen dicke Gewitterwolken auf. Ich beschleunige nochmal mein Tempo und bin innerhalb 40 Minuten unten bei der Alp. 10 Minuten später fängt es an zu schütten - Glück g`habt!
Auf der Blackenalp bin ich wiedermal der einzige Gast und ich werde richtig verwöhnt. Ich bekomme eine Riessenschuessel Käsnudeln mit Zwiebeln und einen grossen Berg Rahm drauf - wie immer, esse ich alles ratzibutz auf - mmmh. Später schaue ich beim Käsen zu und bekomme noch ein Glas frische Molke. Zum Spass bieten sie mir ein Molkebad an! Danach sitze ich mit dem Senn Karre noch auf a Glaserl Wein in der Stube - bis der Käse so weit ist, dass man ihn nochmal in frische heisse Tücher wickelt und nochmal presst. Ich erfahre viel über die Alpe und helfe am Schluss noch mit, bevor ich ziemlich müde in mein Lager falle. Schee war`s!
Meine neuen Bergschuhe!

woher nehmen die Blumen bloss die Kraft zu bluehen, mitten im Schotter?

Aussicht vom Surenenpass

Die Kapelle von der Blackenalp

27. Tag: Blackenalp - Engelberg: 16,4km - 100m Aufstieg

Es ist immer noch dick bewölkt, aber zumindest regnet es nicht. Nach einem kräftigen Almfrühstück verabschiede ich mich und wandere über die Almen runter ins Aa-Tal. Auf dem Weg treffe ich nochmal Karre, der schon unterwegs ist, um nach seinem Vieh zu schauen. Leider wird es immer nebliger, so dass ich keine Sicht mehr auf den markanten Titlis habe. Nach drei Stunden komme ich schon in der Klosterstadt Engelberg an. Ich bummle durch den Ort und stelle fest, dass ich in der Jugendherberge erst ab 17:00 Uhr nach einem Zimmer fragen kann. Also nütze ich die Zeit und sitze hier am Internet - Leider ohne USB-Anschluss, so dass es keine aktuellen Fotos gibt :-(

URI - Das Land der Sagen:
Hier im Kanton Uri trifft man in jedem Ort auf wunderliche Sagen über das Leben der Aelpler. Es gibt ein wunderschönes Buch darüber: "Sagenhaftes Wandern" von Thomas Bachmann im Naturpunkt-Verlag. Es werden viele bekannte Sagen erzählt und immer im entsprechenden Gebiet eine Wanderung vorgestellt.

Sonntag, 19. Juni 2011

Feldkirch bis Braunwald - ca. 134km und ca. 7300hm Aufstieg

Seit Feldkirch bin ich alleine unterwegs. Ich wandere am weiter bis zur Gafadura - Hütte, wo sich abends viele Radler und Jogger aus Liechtenstein auf einen Moscht treffen. Das Wetter spielt gut mit und ich habe von der Terasse einen super Blick auf die Drei Schwestern. Ausser mir sind nur drei andere Uebernachtungsgaeste auf der Huette. Unter ihnen ein Westschweizer, der hier in der Gegend aufgewachsen ist.
uuups - zu weit gelaufen? Nein, hier über Feldkirch gibt es tatsächlich einen buddhistischen Tempel!
Mit ihm mache ich am nächsten Tag die Tour ueber den Dreischwesternsteig und den Fuerstensteig. Bei bestem Wetter und einer gigantischen Aussicht auf das Rheintal und ins Raetikon-Gebirge. Nach dem Fuerstensteig trennen sich unsere Wege wieder und ich steige ab nach Vaduz am Schloss des Fuersten vorbei und wandere am Rhein entlang bis nach Buchs. Dort habe ich eine Uebernachtungsmoeglichkeit bei Pascal, den ich auf der Biberacher Huette kennengelernt habe.
Ein Felsloch unter den Drei Schwestern

Blick zum Garsellikopf
Blick auf den Weinberg vom Fuersten in Vaduz
Das Schloss von "Felsensepp" - So wird der Fuerst hier in Liechtenstein genannt
So, jetzt bin ich im Fuerstentum - aber noch nicht im Fuerstentum Monaco!!

Am naechsten Tag wandere ich auf einem Hoehenweg am Rhein entlang, vorbei an der Burgruine Wartau bis zum Schloss von Sargans. Da das Wetter so klasse ist, nehme ich am Nachmittag noch die Etappe ins Weisstannental bis zur Alp Siez in Angriff. Nach gut 36km und ca. 1500hm komme ich ziemlich erschoepft dort an. Ich werde aber wie ueberall hier in der Schweiz sehr nett empfangen und bekomme noch eine grosse Portion Chaesshoernli mit Apfelmus. Das Heulager habe ich komplett fuer mich alleine!
Die Burgruine Wartau überm Rheintal

Der markante Gonzen ueber Sargans

Die Churfirsten auf dem Weg im Weisstannental
Gut ausgeruht steige ich am naechsten Tag auf den Foo-Pass auf und darf bei Foehnsturm eine gewaltige Aussicht auf die Glarner-Alpen geniessen. Ich bin komplett alleine unterwegs - kein einziger Wanderer begegnet mir. Vom Pass geht es steil hinunter nach Elm. Dort finde ich ein privates Zimmer bei einer netten alten Dame und abends beim Essen, werde ich eingeladen, mich an den Stammtisch vom Ort dazu zu setzen. Es ist sehr amuesant und ich komme langsam mit dem Schwyzer Dytsch zurecht.
Die Gegend hier ist absolut sehenswert und beeindruckend. Nicht umsonst ist das hier seit 2008 UNESCO-geschützt.
Almrausch

Der Surenstock mit dem Piz Sardona

Wie vorhergesagt, regnet es am naechsten Tag. Ich nuetze den Vormittag, schaue mir den kleinen netten Ort Elm an und schaue bei der Tourist-Info vorbei. Mittags steige ich dann trotz Regen noch auf die Skihuette Obererbs auf. Nach drei Stunden komme ich voellig durchnaesst dort an. Meine Goretex - Ausruestung hat diesen Praxistest nicht bestanden! Wobei Gummistiefel wahrscheinlich auch die bessere Loesung gewesen werden. Die Bachlaeufe sind ueber die Ufer getreten und ich muss teilweis durch knoecheltiefes Wasser. Auf der Huette werde ich aber bestens versorgt von Doris, der Wirtin und bin schnell wieder aufgewaermt und meine Klamotten und Schuhe sind auf alle Heizkoerper verteilt zum Trocknen! Mit mir ist eine schweizer Modell-Flieger-Gruppe auf der Huette und der Abend wird noch sehr lustig!
das maennliche Knabenkraut
 Heute geht es dann weiter, ueber den Richtelipass bis nach Linthal und dann wieder hinauf nach Braunwald. Ueber Nacht hat es leicht geschneit und oben am Pass (2260hm) ist es leicht ueberzuckert und ziemlich kalt. Die Wolken sind zwar noch dicht, aber es zeigen sich immer wieder blaue Flecken am Himmel und beim steilen Abstieg nach Linthal komme ich sogar noch richtig ins Schwitzen. Wieder oben in Braunwald finde ich heute in einem Hostel ein Bett und darf meinen Blog am DJ-PC aktualisieren - DANKE!

auf dem Richtelipass - brrrr
... und was sonst noch....?
Es ist noch extrem ruhig, hier in der Schweiz. Man trifft kaum Wanderer, dafuer um so mehr Gemsen und Murmeltiere. Die Flora ist extrem weit und es ist wesentlich weniger Schnee, als eigentlich um die Jahreszeit normal. Die Alpenrosen sind teils schon wieder verblueht und auch die niedrigeren Almwiesen sind schon verblueht. Trotzdem sind die Kühe noch nicht auf den oberen Alpen und entsprechend ruhig ist es oben.
Das Schöne ist, dass ich als Alleinreisende mit den Einheimischen gut ins Gespraech komme und so einiges ueber Land und Leute erfahre. Eine gute Erfahrung!

Montag, 13. Juni 2011

12. bis 17. Tag: Oberstdorf bis Feldkirch - ca. 96km - ca. 3850hm Aufstieg

So, jetzt sind auch die Bilder da!

12. Tag: Oberstdorf:  Regentag = Ruhetag
Heute bestätigt sich der Wetterbericht und es regnet schon morgens kräftig. Wir beschließen einen Tag in Oberstdorf zu verbringen und erst morgen weiter zu gehen. Unsere Füße haben sich schließlich auch mal eine Pause verdient. Wir bummeln durch den Ort und am Nachmittag besuchen wir die Therme in Oberstdorf. So ein Faulenztag tut auch mal gut!
Blick von unserem Balkon!
13. Tag: Oberstdorf - Mindelheimer Hütte (ca. 21km - ca. 1400hm Aufstieg)
Nein, es liegt nicht am strahlenden Sonnenschein, dass wir heute weitermarschieren! Es ist immer noch genauso grau und nass wie gestern! Aber irgendwie freuen wir uns trotzdem wieder loszuziehen. Wir wandern das Stillachtal entlang und die ersten Stunden nieselt es so vor sich hin, aber zumindest sehen wir noch ein bißchen was. Je weiter wir dann nach oben kommen - über nasse Wiesenwege, später durch den Wald, um so feuchter und nebliger wird es. Einen Vorteil hat das Wetter: Die Blumen am Wegesrand bekommen mehr Aufmerksamkeit und wir begegenen mehr Tieren als Menschen! Auf der Mindelheimer Hütte sind außer uns nur zwei andere Gäste - und das am Freitag abend vor einem langem Pfingstwochenende.
angekommen an der Mindelheimer Hütte - nass, aber glücklich!
Regentropfen haben doch auch was!
14. Tag: Mindelheimer Hütte - Biberacher Hütte (ca. 26,8km - ca. 1400hm Aufstieg)
Das Wetter ist noch nicht richtig gut - aber zumindest regnet es nicht! Wir sind ja schon mit Kleinigkeiten zufrieden. Wir wandern heute durch eine traumhafte Landschaft (das wissen wir von den kurzen Augenblicken, wenn die Wolken aufreißen) Es geht gemütlich auf und ab bis zur Widdersteinhütte und dann hinunter zum Hochtannbergpass. Dort kommt aum frühen nachmittag sogar die Sonne kurz raus und wir können bei der Jakobus-Kapelle auf einem Bankerl Brotzeit machen. Weiter geht es am idyllischen Körbersee vorbei bis nach Schröcken. Dort beschließen wir, unsere Reserven zu mobilisiern und steigen noch die 800hm bis zur Biberacher Hütte auf! Oben sind wieder diesmal zu sechst und werden von der Wirtin Anita mit einem klasse 3-Gänge-Menü verwöhnt und unterhalten uns bestens mit den anderen Gästen.

wenn der Himmel nicht so blau ist, leuchten die Blumen um so mehr!


der Körbersee beim Hochtannbergpass
Blick auf Schröcken
wenn es so ruhig ist, lassen sich nicht mal die Murmeltiere stören!
15.Tag:  Biberacher Hütte - Schafauftrieb (Regentag = Ruhetag!)
Wir wollten es nicht glauben, aber es regnet schon wieder. Wir sehen keinen, der uns umgebenden Gipfel und es ist alles klatschnass. Also frühstücken wir gaaanz laaange und beschließen dann, noch einen Nacht hier zu bleiben. Heute ist großer Schafauftrieb und so packen wir uns später in unsere Regenklamotten und gehen den fast 800 Schafen entgegen. Es ist ein Erlebnis, zuzuschauen, wie so viele Schafe den Berg hinaufgetrieben werden. Es gibt sogar blaue Schafe! (Ein kleiner Unfall beim Markieren der Schafe!)
Den Nachmittag verbringen wir wieder auf der Hütte mit Spielen und Schmökern.
blaue Schafe im Nebel!
16. Tag: Biberacher Hütte - St. Gerold (ca. 23km - ca. 550hm Aufstieg und ca. 1500hm Abstieg)
Wir können es kaum glauben - heute scheint die Sonne und wir sehen, welch traumhafte Kulisse uns umgibt! Zwar drücken sich noch einige Wolken zwischen den Gipfeln herum, aber wir sind zufrieden! Nach einem super Frühstück packen wir mit Elan den Abstieg in Richtung Buchboden an. Der Weg ist wunderschön und die Blumen leuchten in allen Farben. Wir steigen zuerst über Almwiesen und an Alpen vorbei ab, dann an vielen Wasserfällen, welche die Lutz speisen. Der Abstieg endet bei der Kessischlucht. Dort hat sich die Lutz über 250m in die Tiefe gegraben und große kreissrunde Löcher geformt.
Weiter geht es dann von Buchboden aus immer auf dem Walserweg in ständigem Auf- und Ab bis nach St. Gerold. Dort gibt es eine alte Propstei - wo wir in der Klosterschänke ein tolles Abendessen bekommen.


Kessi-Schlucht mit ihren Erosionslöchern
Propstei in St. Gerold
17. Tag: St. Gerold - Feldkirch ( ca. 25km - ca. 470hm Aufstieg)
Wir wachen auf und was soll ich sagen? Es regnet! Also packen wir uns wiedermal regenfest ein und wandern weiter auf dem Walserweg in Richtung Feldkirch. Mittags hört es auf zu regenen und es wird immer wärmer, aber die Sonne oder gar ein blaues Fleckchen Himmel lassen sich nicht blicken. Der Walserweg ist bestens ausgeschildert und so kommen wir am späten Nachmittag gut in Feldkirch an. Von der Brücke über der Ill-Schlucht können wir sogar den Hohen Kasten im Alpsteingebirge sehen! Leider heißt es jetzt aber Abschied nehmen: Christian muss heute mit dem Zug zurück nach Hause fahren und ich werde ab jetzt alleine weitergehen. Das wird nach den letzten 1 1/2 Wochen eine ganz schön große Umstellung werden!
typisches Walserhaus

Dienstag, 7. Juni 2011

7. bis 11. Tag Füssen - Oberstdorf - ca. 86km

7. Tag:Füssen - Pfronten
Heute lassen wir den Tag gemütlich angehen - die Internetpflichten werden erfüllt und mittags geht es weiter in Richtung Pfronten. Wir wandern überhalb der Fils über den Kobelweg und Hahnenkopfweg zum Alatsee. Dann geht es weiter bis hinauf zur Burg Falkenstein. Sie war mal die höchste Burg Deutschlands - jetzt ist es nur noch eine Ruine (1267m). Von dort geht es steil bergab nach Pfronten, wo wir schnell eine Unterkunft finden. Das Wetter ist meistens bedeckt - die Sicht  entsprechend schlecht - aber zum Wandern ok. (20km - 920hm)
König Ludwig II kaufte die Ruine und wollte ein neues Schlösschen hier erbauen - aber daraus wurde nichts

Ausblick von  Burg Falkenstein auf Pfronten

 8. Tag: Pfronten - Tannheim
Nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet steigen wir gut gestärkt zuerst über schöne Blumenwiesen, später am Reichenbach entlang auf zur Bad Kissinger Hütte (1792m) Wir sind mittags oben und bevor wir die schöne Aussicht genießen oder fotografieren können zieht dichter Nebel auf. Also stärken wir uns auf der Terasse und verzichten auf die Besteigung des Aggenstein. Beim Abstieg nach Tannheim meint das Wetter es wieder gut mit uns. Heute gönnen wir uns den Luxus von einer Pension mit Sauna - das tut unseren strapazierten Muskeln gut! (16,4km - 995hm)


Knabenkraut

typisches Allgäuer Bild: bunte Blumenwiesen und hier im Hintergrund der Aggenstein
9. Tag: Tannheim - Willersalpe
Heute nehmen wir uns einen ganz gemütlichen Tag vor - es ist schließlich Sonntag! Wir wandern gemütlich hinauf zum Älpele und von dort auf das Zirleseck. Die Wolken hängen wieder in den Gipfeln, so dass wir die Aussicht nur bedingt genießen können. Dann steigen wir hinunter zur Willersalpe - eine alte Käse-Alpe. Leider sind die Kühe noch nicht oben, aber wir genießen trotzdem den Nachmittag auf der Alpe und schonen unsere Muskeln und Füße. Das Lager haben wir für uns alleine! (9,4km - 720hm)

Älpele
Blick vom Zirleseck
10. Tag: Willersalpe - Prinz-Luitpold-Haus
Weil uns heute ein sehr langer Wandertag bevorsteht stehen wir sehr früh auf. Zuerst müssen wir wieder fast 600hm aufsteigen zur vorderen Schafwanne, wo es zuerst mal Frühstück gibt. Nach einem kurzen Abstecher zum Rauhhorn steigen wir ab in Richtung Vilsalpsee und wandern dann in leichtem Auf- und Ab bis zum Schrecksee. Von dort geht es weiter auf dem wunderschönen Jubiläumsweg mit noch viiieel Auf- und Ab bis zum Prinz-Luitpold-Haus. Die letzten Stunden unserer Wanderung verschlechtert sich das Wetter ständig und schließlich kommen wir in einen kräftigen Regen und sogar  kurzem Hagel. Das ist der Test für unsere Regenklamotten - Sie haben bestanden! Im wunderschönen Winterraum bzw. Häuschen macht Christian zuerstmal den Holzofen an und wir kochen uns Spaghetti - Wir sind alleine im Lager - also können wir uns richtig ausbreiten! So stellt man sich das Ende eines anstrengenden Tages vor - nur ein isotonisches Getränk (Weißbier) fehlt jetzt noch! (19,8km - 1884hm)

Blick zum Schrecksee

unser Häuschen für diese Nacht!

11. Tag: Prinz-Luitpold-Haus - Oberstdorf
Nach einem Frühstück geht es heute wieder ein bisschen gemütlich weiter. Wir wandern zum Laufbacher Eck - ein wahres Blumenparadies. Oben haben wir noch Glück und  können die Aussicht auf die markanten Berggipfel genießen. Wie den Hochvgel und den Höfats. Weiter geht es auf einem schönen Pfad durch Blumenwiesen  immer an den Berghängen entlang bis zum Edmund-Probst-Haus. Dort stärken wir uns und steigen dann eine grauenvollen Teerstraße bis nach Oberstdorf ab. So bringt man die Leute dazu, mit der Seilbahn zu fahren! Das Wetter ist mittlerweile wieder schlechter - mal sehen, wie das morgen wird! (20,9km - 900hm)


"schöne Aussicht!"

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... vom Wandervirus infiziert ... liebe alles, was mit der Natur, den Bergen und mit Reisen zu tun hat.