Freitag, 3. Juni 2011

1. bis 6. Tag Olching - Füssen - 176km

1. Tag: Olching - Eching a. Ammersee
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Betina, Stefan, Minki und meinem Mann geht meine große Wanderung los. Minki hat mir extra noch Bauze gemacht (gefüllte chinesische Dampfnudeln - diese geben mir Kraft für die Reise). Minki und mein Mann Christian begleiten mich noch ein paar Kilometer und dann gehe ich an der Amper bis nach Fürstenfeldbruck, wo ich im Kloster meine Freundin Gaby treffe, die mich auch nochmal 6km begleitet. Danach geht es weiter über Grafrath bis nach Eching am Ammersee. Beim Cafe am See treffe ich meinen Mann wieder, der mit Radl und Zelt hierhergefahren ist, damit ich die erste Nacht ein Dach über dem Kopf habe. Die Zimmer sind alle wegen einer Wallfahrt ausgebucht! Kaffee und Kuchen und danach ein schönes Picknick stärken mich nach meinen ersten 34km!
Im Vergleich zum Tempo in der heutigen Zeit bewege ich mich jetzt auch im Schneckentempo!

Abschied auf der Amperbrücke

2. Tag: Eching a. Ammersee - Wessobrunn
Nach einem gemeinsamen Frühstück verabschiede ich mich von Christian und gehe am Ammerseeufer entlang bis nach zur Marienabtei nach Dießen. Von dort geht es durch eine hügelige Landschaft bei schönstem Wetter bis nach Wessobrunn. Bei Uschi und Hans werde ich herzlichst aufgenommen und die beiden werfen den Grill an. Ich werde mit einem schönen Abendessen und einem guten Wein verwöhnt und wir ratschen bis spät abends. Uschi ist selbst den Jakobsweg von Wessobrunn bis Compostela gewandert. Die Beiden motivieren mich für meinen Weiterweg. Die heutigen 29km stecken mir ganz schön in den Knochen!
Auf dem Weg nach Wessobrunn

liebevoller Hinweis auf meine Herberge

3. Tag: Wessobrunn - Rottenbuch
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Uschi bekomme ich von Ihr noch den Pilgersegen mit auf den Weg. Ich bin richtig gerührt! Vielen Dank nochmal! In der Kirche in Wessobrunn sehe ich im Pilgerbuch, dass mir mein Mann dort einen Eintrag hinterlassen hat. Er ist tatsächlich am Sonntag noch bis nach Wessobrunn geradelt! Nach so vielen guten Wünschen gehe ich frisch gestärkt an Hohenpeißenberg vorbei bis in die Ammerschlucht. Dort lasse ich mich von den vielen "Wanderschildern" ein bisschen von meinem Weg ableiten und lande nach einigem Auf und Ab durch die wilde, schöne Ammerschlucht in Rottenbuch. Dort komme ich im Klosterhof unter und gönne mir nach den anstrengenden 32,5km und immerhin schon 730hm ein schönes Abendessen im Biergarten.
Klosterkirche Wessobrunn

Rottenbuch - Klosterhof
4. Tag: Rottenbuch - August-Schuster-Haus
Ich bekomme wieder ein kräftiges Frühstück vorgesetzt und darf mir den Rest als Wegzehrung einpacken. Mein Weg führt mich heute durch den Pfaffenwinkel an der Schönegger Käsealm vorbei nach Unternogg. Von dort aus gehe ich nach Unterammergau. Während ich mir die Kirche anschaue, bricht draußen ein richtiges Unwetter los. Also bleibe ich länger in der Kirche und mache dort meine Rast. Der Regen wird nach einer knappen Stunde leichter und ich mache mich an den Aufstieg zum August-Schuster-Haus am Pürschling. Die letzten 20 Minuten komme ich nochmal in einen kräftigen Regenschauer und komme ziemlich nass in der Hütte an. Ich kann aber alles gut am Kachelofen trocknen und bekomme eine doppelte Portion Käsespatzen zur Stärkung. Nach fast 29km und über 1000hm Aufstieg genau das Richtige!
Nach dem Regen - Blick zur Sonnenspitze

August-Schuster-Haus am Pürschling


5. Tag: August-Schuster-Haus - Kenzenhütte
Nach einer durchregneten Nacht ist es jetzt zumindest trocken. Allerdings hängen die Wolken tief und die Luft und die Latschen am Wegesrand sind nass. Mit der Hoffnung auf Wetterbesserung gehe ich in Richtung Brunnenkopfhäuser los. Dort komme ich mittags an und das Wetter wird immer nebliger, so dass mir der Wirt von einer Überschreitung der Klammspitze abrät. Also beisse ich in den sauren Apfel und steige nach Linderhof ab und gehe dann den weiten Weg über den Bäckenalmsattel zur Kenzenhütte. Dort komme ich am frühen abend nach fast 25km und wieder über 1000hm ziemlich müde und schmutzig an. Ich genieße die heiße Dusche und wasche meine Klamotten und warte auf Christian, der mich ab heute die nächsten 10 Tage begleiten wird. Ich freue mich schon!

Weggefährten


Nebel am Bäckenalmsattel

6. Tag: Kenzenhütte - Füssen
Das Wetter ist immer noch nicht recht viel besser - die Wolken hängen tief - aber zumindest regnet es nicht. Wir besichtigen nach dem Frühstück den nahegelegenen Wasserfall und machen uns dann auf den Weg zum Fensterl. Die Wolkenfetzen reissen immer wieder auf und wir können die eindrucksvollen Gipfel um uns rum erahnen. Die letzten Meter sind noch schneebedeckt - kein Wunder - das Fensterl liegt auf über 1900hm. Oben gibt es eine kurze Pause und wir treffen einen Geocacher, der mit Helm und Seil ausgerüstet ist, um einen "Schatz" zu heben! Weiter geht es zur Bleckenau, zur Marienbrücke mit Sicht auf das Schloß Neuschwanstein und über den Lechfall bis nach Füssen. Nach 26km - knapp 1000hm Aufstieg und um einiges mehr im Abstieg sind wir froh direkt im Zentrum von Füssen ein günstiges, sauberes Zimmer zu finden! Wir beenden den Tag mit zwei großen Pizzen und isotonischen Getränken (leichtes Weißbier!)

Wasserfall bei der Kenzenhütte

unser Hütte!
saftiges Grün

Am Lechfall bei Füssen
So, das erste Zehntel der Gesamtkilometer nach Monaco ist schon geschafft!

2 Kommentare:

  1. Mensch, Helga, schön Dich zu sehen und zu "lesen". In der letzten Woche auf Mallorca haben wir oft an Dich gedacht, wo Du denn gerade bist, wie es Dir wohl geht.... Aber den Fotonach zu urteilen, ganz gut. Dass Du sogar den Pilgersegen bekommen hast, klingt beruhigend und macht auch ein bisschen Gänsehaut. Wenn wir übernächste Woche zum Kanadierfahren gehen, werden wir Dich auf einem imaginären Platz mit "ins Boot" nehmen und einmal die Paddel-LaOla-Welle für Dich schwingen. Wir wünschen Dir weiterhin viel Muße und Entschleunigung (ganz im Sinne der Schnecke).
    Herzliche Grüße von Alex, Rainer, Domi und Tobi

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Helga und Christian,
    wir freuen uns sehr euren Weg verfolgen zu können. Ausgesetzt dem Wetter und der Natur ist ein spannendes Erlebnis.
    Und am Abend eine offne Tür zu finden und ein Bett ....und ein Weißbier!
    Ich wünsche euch,
    dass ihr eure Tür offen haltet für Menschen, die euch brauchen,
    aber dass auch ihr stets eine offne Tür findet.
    Es grüßen euch ganz herzlich Uschi und Hans

    AntwortenLöschen

Über mich

Mein Bild
... vom Wandervirus infiziert ... liebe alles, was mit der Natur, den Bergen und mit Reisen zu tun hat.