Mittwoch, 3. August 2011

62. bis 67. Tag: Pont Canavese - Balme

62.Tag: Pont Canavese - Talosio (15,6km - ca. 700hm Aufstieg)
Heute nachmittag wird endlich Christian ankommen. Jetzt freue ich mich wirklich schon sehr auf ihn. Ich verlasse mein "Regen-Domizil" und gehe zu Fuss nach Talosio. Die Strecke liegt leider nicht auf einen der vielen Weitwanderwege durch das Piemont und so gibt es auch keine Wanderwege. Die ersten zwei Kilometer muss ich an der Hauptstrasse entlang gehen, aber dann zweigt eine kleine Passstrasse nach Talosio hinauf ab. Diese ist sehr ruhig und landschaftlich wunderschoen. Manchmal erinnert mich dieser Teil des Piemonts wirklich an Mittelamerika mit seinen Urwaeldern - alles gruen und ueberwuchert!
An einem sonnigen Plaetzchen am Fluss mache ich noch einen Badestopp und bin am fruehen Nachmittag am Ziel. Das Posto Tappa in Talosio ist bis jetzt das unsauberste auf der ganzen GTA - leider kein guter Start fuer Chrsitian - aber dann kann es ja nur noch besser werden fuer ihn!
Dank unserer Vorbewohner von gestern - meine Schweizer Weggefaehrten ist zumindest das Bad und das Schlafzimmer frisch geputzt! Danke an Euch!
an der Strasse nach Talosio
63.Tag: Talosio - San Lorenzo (17,7km - ca. 1500hm Aufstieg)
Heute ist unserer erste gemeinsame Etappe und gleich eine richtig lange. Aber das Wetter spielt gut mit und vom Pass beim Monte Arzola haben wir noch eine ganz gute Aussicht in Richtung Gran Paradiso. Allerdings haengen natuerlich die ueblichen Schoenwetterwolken schon wieder in den Gipfeln - trotzdem schoen!
Wir kommen am schoenen Stausee Lago d'Eugio vorbei und muessen dann nochmal knapp 500hm aufsteigen zur Alpe Colle. Ab hier beginnt der teilweise sehr steile Abstieg nach San Lorenzo. Im dortigen Posto Tappa muessen wir feststellen, dass die Wirte von Talosio uns nicht, so wie abgemacht, hier angemeldet haben. Wir bekommen trotzdem ein nettes Zimmer und sehr feines Abendessen mit fangfrischen Forellen - ein schoener Tagesabschluss.
Blick Richtung Gran Paradiso Gruppe

64. Tag: San Lorenzo - Noasca (15,6km - ca. 950hm Aufstieg)
Auch heute schaut das Wetter wieder gut aus und nach einem kleinen Stueckchen auf der Strasse finden wir den neu markierten und teilweise freigeschlagenen Wanderweg zur Wallfahrtskapelle Santa Anna. Hier finden dieses Wochenende die jaehrlichen Feierlichkeiten statt und es wird noch fleissig geputzt, gemalert und aufgeraeumt. Die einzigen Highlights dieser Etappe sind unzaehlige Himbeerstraeucher und ein Kirschbaum direkt ueber unserem Mittags-Ruhe-Felsen. Ansonsten trifft es die Bezeichnung der Via Alpina: Eine Transferetappe ins naechste Tal ohne nennenswerte Ausblicke. Dafuer ist Noasca, unser Zielort um so netter und Sabrina, die junge Wirtin vom Albergo Gran Paradiso ist sehr nett - eine empfehlenswerte Unterkunft!
typisches verlassenes Bergdorf auf dem Weg nach Santa Anna

65. Tag: Noasca - Ceresole Reale (13,2km - ca. 1100hm Aufstieg)
Nach einem mehrgaengigen Fruehstueck (Sabrina kam immer wieder mit neuen Leckereien) brechen wir heute relativ spaet auf. Die Etappe heute ist nicht so lang und das Wetter gut - da kann man schon mal rumtroedeln! Der Wanderweg heute ist wunderschoen und streift alte malerische, aber verlassene Bergdoerfchen. Das zweite Stueck verlaeuft auf dem Panoramaweg des Grand Paradiso Nationalparks und ist wunderschoen. Allerding versperren uns auch heute die Wolken die Sicht auf die Gipfel - hier waere der Herbst sicher die bessere Reisezeit. Wir kommen am Nachmittag in Ceresole an und treffen im Posto Tappa wieder auf Ruth und Hans aus der Schweiz. Wir freuen uns sehr ueber das Wiedersehen und trinken zur Begruessung ein Flaeschchen Weisswein zusammen und feuern nebenbei die Laeufer des "Royal Ultra Sky Marathon" an. Die Laeufer muessen 4000m Aufstieg, 4300m Abstieg und 54km meistern und sind seit 7:00 Uhr morgens unterwegs - da sind wir Weitwanderer doch wirklich harmlos!
Stausee Ceresole Reale

66.Tag: Ceresole Reale - Pialpetta (16,2km - ca. 1100hm Aufstieg)
Nach einem Stueck am Stausee entlang fuehrt uns ein sehr angehmer Wanderweg hinauf  zur Colle delle Crocetta auf ca. 2450m. Wir sehen gut zum Stausee zurueck aber auch heute wird uns wieder der Weitblick auf die weissen Gipfel des Gran Paradiso verwehrt. Die 1600m Abstieg fallen uns relativ leicht, da wir auf halber Strecke durch endlose Blaubeerfelder wandern. Wir machen also viele "Vitamin-Pausen" und kommen
ganz entspannt in Pialpetta an. Hier unten kommt die Sonne wieder besser durch den Hochnebel durch und wir verbringen den nachmittag faul in der Sonne, bis wir wiedermal ein feudales mehrgaengiges Posto-Tappa-Menue bekommen.
Wollgras unterhalb der Colle delle Crocetta

67. Tag: Pialpetta - Balme (19,8km - ca. 1600hm Aufstieg)
Heute besteht uns wieder ein langer Tag bevor und im GTA-Fuehrer werden wir schon gewarnt, dass wir durch dichtes Erlengestruepp muessen. Der Aufstieg zieht sich dann auch wirklich sehr in die Laenge. An den schoenen Laghi die Trione machen wir vor dem Schlussaufstieg nochmal Pause und so meistern wir die letzten 400hm auf den Colle del Trione auf ca. 2480m Hoehe noch ganz gut. Der Abstieg nach Balme ist dann auch entsprechend lang und teilweise sehr schlecht markiert. Aber schlussendlich finden alle GTA-Wanderer (momentan zwei Schweizer, zwei Thueringer und drei Schwaben und wir) den richtigen Weg nach Balme.
Vor dem Essen stossen wir mit Ruth und Hans noch auf unseren gemeinsamen Hochzeitstag an. Sie haben genau am gleichen Tag im gleichen Jahr geheiratet! Hier gibt es so besondere Speisen, wie glacierte Maroni auf Speck und Kaninchen - fein!
Aufstieg zum Colle del Trione

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Über mich

Mein Bild
... vom Wandervirus infiziert ... liebe alles, was mit der Natur, den Bergen und mit Reisen zu tun hat.